Tiwanaku und das berühmte Sonnentor

 

Die Ruinen von Tiwanaku, die etwa 70 km westlich von La Paz entfernt liegen, sind die wichtigste präkolumbische Kulturstätte Boliviens, neben Macchu Picchu

in Peru sogar ganz Südamerikas. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Man erreicht die Ruinen über das Altiplano. Dies ist eine abflusslose Hochebene in Südost-Peru und West-Bolivien zwischen den Hochgebirgsketten der West-Anden (Cordillera Occidental) und der Ost-Anden (Cordillera Oriental). Der Altiplano liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 3600 m und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 170.000 km². Im Norden des Altiplano liegt der Titicacasee, der größte Hochgebirgssee der Erde, von dem aus sich der Altiplano rund 1000 km nach Süden erstreckt.

 

Nach gut 70 km und einer Fahrzeit von etwa eineinhalb Stunden erreicht man die Ruinen von Tiwanaku. Das Wort Tiwanaku  beschreibt sowohl einen Ort als auch eine Kultur, etwa in der Zeit von 1500 v. Chr. bis etwa 1200 n. Chr.. Vermutlich handelt es sich ursprünglich um eine Tempel- und Handelsstadt mit einer Fläche von zehn Quadratkilometern und mit etwa 50.000 Einwohnern.

 

Bekannt ist Tiwanaku vor allem für seine aussergewöhnlich präzisen Steinmetzarbeiten. Bis zu 130 Tonnen schwere Diorit- und Andesitblöcke wurden aus einem etwa 20km entfernten Steinbruch herangeschafft. Wie das bewerkstelligt wurde, weiß man nicht. Und auch mit welchen Werkzeugen gearbeitet wurde, die zu den Härtesten überhaupt zählen, ist bis heute ungeklärt.

 

Archäologischer Höhepunkt: Intipunku - Das Sonnentor von Tiwanaku. Dies ist ein etwa 2,80 m hoher und 3,80 m breiter, mit zahlreichen Ornamenten verzierter Torstein aus Andesit, ca. 10 t schwer. Der untere Teil ist glatt poliert. Oberhalb der Türöffnung ist eine Figur herausgearbeitet. Hierbei soll es sich um den Schöpfergott Wiracocha handeln. Motive dieser Gottheit finden sich auf Textilien, Keramiken und Mumienhüllen sowohl in Bolivien als auch in Peru.